St.-Laurentius-Kirche

 

Die Kirche befindet sich zwischen der Pfarrstraße und der Kleine Kirchen-straße. Mit dem PKW fahren Sie am besten in die Kleine Kirchenstraße, dort befindet sich hinter der Kirche ein Parkplatz für die Besucher der Kirche und des Friedhofes.

Unsere Kirche ist täglich geöffnet:

Montag bis Donnerstag: 8-17 Uhr (Winterzeit: 8-16 Uhr)

Freitag: 8-15 Uhr

Samstag und Sonntag: 9-17 Uhr (Winterzeit: 9-16 Uhr)

 

 

Die Achimer St.-Laurentius-Kirche ist die größte Landkirche zwischen den alten Bischofssitzen Bremen und Verden und zugleich Achims ältestes Bauwerk. Im Jahr 1257 wurde die Achimer Kirche erstmals durch den Bremer Bischof Gerhard II. urkundlich erwähnt. Es gibt jedoch deutliche Hinweise, dass die Kirche älter ist. Im Turm findet sich eine - allerdings schwer entzifferbare - Inschrift, die auf das Baujahr 1091 hindeutet.
Der urspüngliche romanische Feldsteinbau wurde im Laufe der Zeit immer wieder erweitert und umgebaut. Das ursprüngliche Mauerwerk ist am Turm und in der Südwand bis heute erkennbar. In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts erfolgte der Bau des fast quadratischen
Chores und des Querschiffes, dessen Südflügel größer als der Nordflügel ausgelegt ist. Ursprünglich hatte die Kirche eine Flachdecke aus Holz. In der Zeit der Spätgotik (1350-1500) wurde diese durch ein Wulstrippengewölbe ersetzt.

 

 

Im 30jährigen Krieg (1618-1648) ging die gesamte Inneneinrichtung der Kirche verloren, die Tilly, Heerführer der katholischen Liga, zerstören und verfeuern ließ.
Das Innere der Kirche erfuhr vielfache Veränderungen und Renovierungen.
Ihr jetziges Aussehen erhielt die Kirche bei einer grundlegenden Renovierung in den 60er Jahren.

 

Der barocke Altar wurde 1750 vom Verdener Bildhauer Arend Meyer geschaffen. Auffallend ist, dass bei der Kreuzesdarstellung die Beine Jesu Christi parallel gestellt sind. Diese Darstellung war zur Zeit der Entstehung des Altars eigentlich unüblich geworden. An der Altarspitze sind spielende Putten und ein Christus mit Siegesfahne zu sehen. Der Altar ist eine Stiftung des Herrn von Wedding und seines Schwiegersohnes, womit eine Familiengrabstelle am Turm erworben wurde.

 

Der Taufstein ist das älteste Stück der Innenausstattung der Kirche. Er stammt aus dem 13. Jahrhundert. Die Taufwasserschale wurde 1965 gefertigt und ist aus Emaille. Auf dem Bronzedeckel des Steines ist die Schöpfungsgeschichte dargestellt. Der Taufstein hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Nachdem er zunächst wegen Platzmangels entfernt wurde, diente er als profanes Wasserbecken. 1861 wurde der Taufstein an die Oyter Kirche verschenkt, 1939 kehrte er wieder nach Achim zurück.

 


Der Schutzpatron der Kirche wurde der Heilige Laurentius. Er war ein christlicher Märtyrer, der 258 n. Chr. in Rom für seinen Glauben starb. Der Überlieferung nach wurde er lebendig auf einem Rost verbrannt. Daher wird er in der Regel mit einem Rost in der Hand dargestellt. Neben dem Kirchenausgang der Clüver-Kapelle ist eine Plastik des Heiligen Laurentius zu sehen. Sie steht seit 1967 in der St.-Laurentius-Kirche. Es handelt sich um eine süddeutsche Arbeit aus der Zeit um 1700.

 

Die Kanzel wurde 1637 - also mitten im 30jährigen Krieg - in die Kirche eingebaut, nachdem durch den Krieg die Inneneinrichtung verloren gegangen war. Der Stifter der Kanzel war Dirich Clüver, zu der Zeit Gohgraf in Achim. Die barocke Kanzel ist mit Bildern der Evangelisten verziert.

 

Die jetzige Orgel der St.-Laurentius-Kirche stammt von der Firma Hillebrand aus Altwarmbüchen und wurde 1967 eingebaut. Eine der Vorgängerorgeln in der Kirche stammte von dem wohl berühmtesten Orgelbauer, Arp Schnitger, dem Vollender der norddeutschen Barockorgel. Die Schnitgersche Orgel wurde leider voreilig aufgrund von Verschleißerscheinungen 1888 abgebrochen. Die Nachfolgeinstrumente bewährten sich nicht, so dass 1960 die Firma Hillebrand mit dem Bau einer mechanischen Schleifladenorgel beauftragt wurde.

 

Der Nordflügel der Kirche heißt, nach einer bedeutenden Familie der Umgebung, Mandelsloh-Kapelle. In den Sarkophagen der Kapelle ruhen der dänische Geheime Conferenzrat Detlef Conrad von Reventlow und seine Ehefrau Veronica Marg. Clementine, geborene von Klinkowström. Beide lebten in Celle, sind jedoch in Achim beigesetzt, weil sie hier ein Erbbegräbnis hatten. Die Sarkophage waren urspünglich in einem Grabgewölbe unter der Clüverkapelle untergebracht.

 

Das südliche Querschiff wird Clüver-Kapelle genannt. Der apsisartige Anbau in Richtung Osten heißt Lazarus-Kapelle. Auch hier finden sich alte Grabsteine. Das Wandepitaph auf der linken Seite der Lazaruskapelle zeigt eine Kreuzigungs- und eine Auferstehungsszene. Bei dem Epitaph handelt es sich um einen Gedenkstein für Alvarich Clüver und Marie Clüver geborene von Bolzem.

 

Der eigentliche Grabstein findet sich auf der rechten Seite der Kapelle. Auf ihm ist (unter anderem) das Wappen der Familie Clüver zu sehen, welches zur Vorlage für das Achimer Stadtwappen wurde.

 

 

An der Nordseite des Turmes zeigt seit 1706 eine Uhr mit vergoldetem Zifferblatt die Zeit an.

 

An der äußeren Südwand der Clüver-Kapelle ist eine Sonnenuhr zu sehen. Sie wurde dort 1603 angebaut. Nach Einführung der Sommerzeit gibt es von März bis Oktober allerdings eine Differenz von einer Stunde zur „offiziellen“ Zeit.

 

Im Inneren des Turmes hängen vier Glocken. Zwei der Glocken stammen aus dem 14. Jahrhundert. Die beiden anderen Glocken wurden in der 1950er Jahren eingebaut, nachdem die ursprüngliche große Glocke im Zweiten Weltkrieg zu Rüstungszwecken eingeschmolzen wurde. Im Rahmen einer Glocken- und Glockenstuhlsanierung (2008) haben die Glocken nun auch Namen bekommen: Johannes, Rut, Maria-Magdalena und Jesaja.

Außen an der Ostseite des Turmdaches ist als fünfte Glocke die Stundenglocke zu sehen.

 

Mehrere alte Sandsteintafeln finden Sie an den Außenwänden der St.-Laurentius-Kirche.

 

Sehenswert sind auch einige der alten Grabmale auf dem Kirchhof, der die St.-Laurentiuskirche umschließt. 

 

Der Gedenkstein auf dem Urnenfeld neben der St.-Laurentius-Kirche.

"Friede sei mit dir" in vier Sprachen: auf Deutsch, Latein und den Sprachen der biblischen Urtexte: Altgriechisch und Hebräisch.